Die Abendgarderobe

Oft gibt die schriftliche Einladung Aufschluß über die Art der Kleidervorschriften.

Meistens ist es keine Katastrophe, wenn man die Einladung missverstanden hat. Sind Sie unsicher, schadet es natürlich nicht, vorher den Gastgeber anzurufen und nachzufragen.

Etikette

Bei ungezwungenen Festen und Partys braucht man nur daran zu denken, sauber, ordentlich und am besten auch noch schick aufzutreten – abends eher in dunkler Kleidung. Feste sind oft dazu da, jemanden zu feiern; sich schön anzuziehen ist eine nette, respektvolle Geste.

Die Aufforderung „dunkler Anzug“ auf der Einladung bedeutet, daß Sie einen Anzug in dunklem Grau, Blau oder Schwarz mit Hemd und Schlips aus dem Schrank holen. Im Sommer darf der Anzug etwas heller sein.

Smoking

Früher als „der kleine Gesellschaftsanzug“ bekannt, ist er heute nur noch selten gefragt. Wer allerdings regelmäßig Einladungen mit der Aufforderung „Smoking“ erhält, tut gut daran, sich einen anzuschaffen. Die Investition lohnt sich, ein guter Smoking hält garantiert lange und kommt nicht aus der Mode.

Ein echter Smoking besteht aus einem Jackett mit Seidenrevers, einer passenden Hose mit Seidengalons, einer Weste und einem Kummerbund, einem weißen Hemd und einer Fliege. Alle Teile können variiert werden, eventuell kann das eine oder andere ausgeschlossen werden.

Farbwahl

Strenggenommen ist die Abendgarderobe entweder weiß oder schwarz. Seit allerdings der Herzog von Windsor den mitternachtsblauen Smoking salonfähig gemacht hat, sind diskrete Farben bei den Oberteilen erlaubt. Ein helleres oder gemustertes Hemd zum Smoking ist eine mittlerweile genehmigte Variante.

Die ganz flexiblen Smokingjacketts sind heutzutage aus leichter Wolle. Seiden- oder Samtjacketts sind allerdings schicker und etwas unkonventioneller.

Hosen

Die Smokinghose ist meistens aus demselben Material gefertigt wie das Jackett, mit einfachen Seidengalons (die Frackhose hat doppelte), die zu den Revers passen. Sowohl die Frack- als auch die Smokinghose haben einen hohen Hosenbund, der von der Weste oder dem Kummerbund überdeckt wird.

Man kann auch weiße Flanellhosen zu der schwarzen Jacke tragen. In wärmeren Ländern gehört ein weißer Smoking zum guten Ton.

Hemd

Das eigentliche Frack- bzw. Smokinghemd ist ein weißes Baumwollhemd mit gestärkter Brust und Kragen. Die Frackbrust sollte nicht zu lang sein, also nicht auf dem Hosenbund aufstoßen, wenn Sie sich hinsetzen. Die Hemdbrust und der oft lose Kragen werden mit separaten Stiftknöpfen befestigt.

Der Kragen (der nicht umgeschlagen wird) ist etwas höher und steht ungefähr zwei Zentimeter über dem Jackettkragen. Die gestärkten Kragenspitzen sind nicht nur dekorativ, sondern halten auf die Fliege fest.

Es gibt auch ein spezielles Smokinghemd, als etwas komfortablere Alternative. Die Hemdbrust ist weicher, oft mit einer gefältelten Dekoration, der gestärkte Kragen wird durch einen normalen umgeschlagenen ersetzt. Das Smokinghemd hat außerdem doppelte Manschetten.

Weste oder Kummerbund

Bei Smokinganlässen kann die traditionelle Piqué-Weste gegen einen Kummerbund ausgetauscht werden. Früher gab es im Kummerbund ein paar kleine Taschen für die Theaterkarten. Auch heute noch gilt es am korrektesten, diese Öffnungen nach oben gewendet zu tragen.

Fliege

Kummerbund und Fliege müssen nicht genau aufeinander abgestimmt werden. Ein glänzendes Smokingrevers sollte aber mit glänzendem Zubehör kombiniert werden. Die Fliege darf gemustert sein.

Die Smokingfliege muß nicht schwarz sein, der Frackbinder aber immer weiß. In beiden Fällen sollte man die Fliege selbst binden. Es sieht nicht nur besser aus, man vermeidet auch dass die Spange durch den gestärkten Kragen sichtbar bleibt.

Frack

Heutzutage sind die Frackeinladungen so selten, dass die meisten ohne einen eigenen Frack auskommen und im Fall des Falles einen leihen. Sie sollten vor allen Dingen auf die Länge achten: Die Frackschöße schließen in der Kniekehle ab. Die Frackjacke wird mit einer weißen Frackweste getragen.

Der Cut, eine Variante des Fracks, wird bei offiziellen Anlässen tagsüber getragen. Der Cut gilt heute als sehr feierliches Kleidungsstück. Man trägt die graue oder schwarze Schoßjacke mit gestreiften Hosen, weißem Hemd, grauer Weste und Krawatte.

Die Details

Ein schön gefaltetes Taschentuch in der Brusttasche ist schon fast obligatorisch. Die Armbanduhr sollten Sie lieber zu Hause lassen, vor allem wenn Sie Frack tragen. Wenn Sie sie unbedingt dabeihaben wollen, ist eine dezente, schmale Uhr der dicken Taucheruhr vorzuziehen.

Schuhe und Mantel

Eigentlich sollen Frack und Smoking mit Lackschuhen kombiniert werden. Ein Paar einfache, gut geputzte schwarze Lederschuhe sind aber genauso ausreichend.

Bei kälteren Temperaturen ist ein einfacher schwarzer Mantel zu empfehlen.